“Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.”
Erich Kästner

Mittwoch, 5. März 2014

Für alle

Endlich sind in den nächsten Tagen in der Filmothek von Albacete zwei deutsche Filme sowie eine spanisch-österreichische Koproduktion zu sehen.

Am Donnerstag, den 6. März, um 20.30 Uhr. Kolloquium schon um 18.30 Uhr mit dem Regisseur und der Protagonistin

La maleta de Marta (2013)

Con la presencia del director y la protagonista del film
ESPAÑA-AUSTRIA / VOSE (Spanisch und Deutsch mit spanischen Untertiteln)86´ Regisseur: Günter SCHWAIGER Interpretin: Marta ANGUITA


Am Freitag, den 7. März, um 18.30 Uhr, 20.30 Uhr und um 22.30 Uhr


Hannah Arendt (2012)

Alemania /VOSE (Versión Original con Subtítulos en Español) / 116' Regisseurin: Margarethe von Trotta Interpretin: Barbara Sukowa



Hannah Arendt 

Hannah Arendt (Claim: Ihr Denken veränderte die Welt) ist ein deutscher Spielfilm von Margarethe von Trotta aus dem Jahr 2012 mit Barbara Sukowa in der Rolle der politischen Theoretikerin und PublizistinHannah Arendt.
Seine Weltpremiere hatte der Film am 11. September 2012 beim 37. Toronto International Film Festivaldie Deutschlandpremiere fand am 8. Januar 2013 im Essener Kino Lichtburg statt, der deutsche Kinostart war am 10. Januar 2013. In der Schweiz kam der Film am 17. Januar, in Österreich am 22. Februar 2013 erstmals in die Kinos.

Handlung

Der Film spielt in den Jahren 1960 bis 1964 und konzentriert sich auf die Zeit Hannah Arendts im Exil inNew York. In jenen Jahren wollte sie das Handeln der Menschen unter dem Nazi-Regime verstehen.
Ausgangspunkt der Handlung ist der Eichmann-Prozess, der möglich geworden war, nachdem im Mai 1960 der Mossad den in Argentinien untergetauchten SS-Obersturmbannführer aufgespürt und nach Israel entführt hatte. Arendt schlägt dem Magazin The New Yorker vor, über den Prozess in Jerusalem zu berichten. Der Herausgeber William Shawn ist begeistert über das Angebot der für klare Standpunkte und scharfsinnige Analysen geschätzten berühmten Denkerin.
Im April 1961 reist Arendt nach Jerusalem, wo sie ihren alten Freund Kurt Blumenfeld wiedertrifft. Sie besucht dort alle wichtigen Gerichtsverhandlungen, in denen sie akribisch alles protokolliert. Der Film baut dabei Originalmaterial in die Spielhandlung ein.Eichmann entpuppt sich im Verlauf des Prozesses nicht als bestialisches Monster, sondern als ein mittelmäßiger Bürokrat, was Arendt überrascht. Während des Prozesses wird sie auch Zeugin, wie Holocaustüberlebende während der Befragung zusammenbrechen.
Über die Dialoge, die Arendt mit ihrem Mann Heinrich Blücher, ihrer Freundin Mary McCarthy und ihrer Sekretärin Lotte Köhler führt, wird der Zuschauer über ihre politisch-philosophischen Überlegungen informiert. Zwischenszenen handeln von Arendts Leben in Deutschland vor 1933 und von ihrer Beziehung zu Martin Heidegger.
Nach zwei Jahren intensiver Arbeit, umfangreichen Recherchen und vielen Diskussionen schreibt Arendt eine Artikelserie, die sofort einen Skandal in den USA, Israel und in der Welt provoziert. Sie zieht sich aufs Land zurück, um sich der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entziehen. Auch viele ihrer Freunde kritisieren sie heftig. Vor allem werden Arendt ihre Anschuldigungen an die Judenräte, mit den deutschen Behörden kooperiert zu haben, ihre These von der „Banalität des Bösen“ und ihre mangelnde Liebe zu den Juden vorgeworfen. Ihre akademische Karriere scheint gefährdet, als sie von Leitern ihrer Universität aufgefordert wird, die Universität zu verlassen. In einer nicht authentischen, für den Film erfundenen Szene wird sie während eines Waldspazierganges von Agenten des Mossad bedrängt, die Veröffentlichung ihres geplanten Buchs Eichmann in Jerusalem aufzugeben.
Arendt jedoch bleibt konsequent bei ihrer Haltung und scheut keine Auseinandersetzungen. Bei ihren Vorlesungen sind die Hörsäle überfüllt, die Studenten hören mit Interesse ihre Analysen und unerschrockenen Schlussfolgerungen. Von den Freunden halten nur noch ihr Mann sowie Mary McCarthy und Lotte Köhler zu ihr.

Am Mittwoch, den 26. März,um 20.30 Uhr und um 22.15 Uhr


Barbara (2012)

Alemania /VOSE (Versión Original con Subtítulos en Español) / 100' Regisseur: Christian PETZOLD Interpreten: Nina Hoss, Rainer Bock.


Barbara 

Filmdaten
OriginaltitelBarbara
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2012
Länge105 Minuten
AltersfreigabeFSK 6
Stab
RegieChristian Petzold
DrehbuchChristian Petzold
ProduktionFlorian Koerner von Gustorf,
Michael Weber
MusikStefan Will
KameraHans Fromm
SchnittBettina Böhler
Besetzung
Barbara ist ein deutscher Spielfilm von Christian Petzold aus dem Jahr 2012 mit Nina Hoss und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen. Das Drama, für das Petzold auch das Drehbuch verfasste, ist zur Zeit derDDR im Jahr 1980 angesiedelt und stellt eine Ärztin in den Mittelpunkt, die an ein Provinzkrankenhaus versetzt wird, nachdem sie erfolglos einen Ausreiseantrag gestellt hat. Barbara wurde von Florian Koerner von Gustorf und Michael Weber in Zusammenarbeit mit dem ZDF produziert.
Der Film wurde am 11. Februar 2012 im Wettbewerb der 62. Berlinale uraufgeführt. Der deutsche Kinostart erfolgte am 8. März 2012.
Im August 2012 wurde Barbara als offizieller Kandidat Deutschlands auf eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgewählt. Der Film erhielt jedoch keine Nominierung.
Handlung
Die DDR, im Sommer 1980: Die Ost-Berliner Ärztin Barbara wurde nach Stellung eines Ausreiseantragsinhaftiert und anschließend von der Charité in ein Provinzkrankenhaus an der Ostseeküste strafversetzt. Dort arbeitet sie von nun an in der Kinderchirurgie, die unter Leitung des Arztes André Reiser steht. Reiser wird von dem Stasi-Offizier Klaus Schütz auf Barbara angesetzt. Diese verhält sich misstrauisch und äußerst distanziert zu den Kollegen, während ihr Geliebter Jörg heimlich von der BRD aus die Flucht in den Westen vorbereitet. Bereits an ihrem ersten Arbeitstag, als Reiser sie nach Hause fährt, ahnt Barbara, dass er auf sie angesetzt wurde. Er erkundigt sich nicht nach ihrem Werdegang und kennt ihre Adresse. Auch muss Barbara in der Folge von Schütz angeordnete Hausdurchsuchungen und Ganzkörperkontrollen über sich ergehen lassen.
Barbaras berufliche Fähigkeiten beeindrucken Reiser, als sie bei der jungen Ausreißerin Stella seine Diagnose in Frage stellt und eine durch Zecken übertragene Meningitis diagnostiziert. Barbara kümmert sich aufopferungsvoll um Stella. Das Mädchen ist aus dem Jugendwerkhof Torgau geflohen und erwartet ein Kind. Stella wünscht sich, das Baby nach der Entbindung zu behalten und mit diesem in den Westen zu flüchten. Reiser wiederum gewinnt Barbaras Respekt, als er in einem selbsteingerichteten Labor im Krankenhaus einSerum für die Patientin herstellt. Gleichzeitig ist er genau wie Barbara den schönen Künsten zugetan und versucht sie mit einer Eigeninterpretation des Gemäldes Die Anatomie des Dr. Tulp zu beeindrucken. Er weiht sie außerdem in den Grund seiner eigenen Versetzung in die Provinz ein: Eine junge Assistenzärztin, die unter Reisers Aufsicht stand, hatte zwei importierte Brutkästen falsch bedient, woraufhin zwei Säuglinge erblindeten. Der Vorfall wurde vertuscht, Reiser aber von Eberswalde in das Provinzkrankenhaus an der Ostsee strafversetzt. Ob diese Geschichte stimmt oder erfunden ist, bleibt ungeklärt, da Reiser die konkrete Frage Barbaras, um welchen Typ Inkubatoren es sich gehandelt habe, nicht beantworten kann. Die Stasi erwartet außerdem von Reiser, Berichte an Schütz zu liefern, nun über Barbara.
Nachdem Stella aus der Klinik entlassen und wieder zurück nach Torgau gebracht wird, erhält Barbara das Geld für die Flucht über die Ostsee. Sie trifft sich mit Jörg heimlich im Wald und im Rostocker Interhotel. Er macht ihr dabei den Vorschlag, selber in die DDR überzusiedeln, was Barbara aber strikt ablehnt. Ebenso gibt er ihr zu verstehen, dass sie nach der erfolgreichen Flucht ihre berufliche Karriere aufgeben könne, da er genug für sie beide verdiene.
Neuer Patient der Klinik ist unterdessen der Jugendliche Mario, der sich aus Liebeskummer aus dem Fenster gestürzt hat. Obwohl erste Tests positiv ausfallen, fürchtet Reiser, den Jungen am offenen Gehirn operieren zu müssen. Der Verdacht bestätigt sich, als Marios Freundin Angie von dessen plötzlicher Gefühlskälte berichtet.
An dem Wochenende, an dem Barbara ihre Flucht über die Ostsee nach Dänemark plant, überschlagen sich die Ereignisse. Reiser hat mit einem auswärtigen Arzt Marios Operation für Samstagabend vereinbart, Barbara soll die Anästhesie übernehmen. Gleichzeitig wird sie Zeuge davon, wie Reiser die schwerst krebskranke Ehefrau von Schütz heimlich mit Morphium versorgt. Als Reiser Barbara zu sich nach Hause zum Essen einlädt und ihr eine Ausgabe der Aufzeichnungen eines Jägers von Iwan Turgenjew schenkt, in der eine Geschichte über einen Kreisarzt enthalten ist, duzen sich beide erstmals, Barbara küsst Reiser. Barbara flüchtet daraufhin in ihre Wohnung, wo sie auf die verletzte Stella trifft, die erneut aus Torgau geflohen ist. Barbara bleibt der Operation von Mario fern, versorgt das geschwächte Mädchen notdürftig mit Schmerzmitteln und Koffein und fährt mit ihr zur vereinbarten Stelle an der Ostseeküste, um den Fluchthelfer zu treffen. Sie überlässt Stella ihren Platz in einem kleinen, von einem Jet-Ski gezogenen Schlauchboot. Überraschend für Reiser – Schütz und er hatten in der Nacht Barbaras Wohnung verlassen vorgefunden – kehrt sie am Morgen ins Krankenhaus zurück, wo sie Reiser am Krankenbett des frisch operierten Mario antrifft.
Mit dieser Einstellung und einer Schwarzblende endet der Film.

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