“Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.”
Erich Kästner

Sonntag, 13. Juli 2014

Deutsch-norwegischer Film

Filmtipp (ab B1)

Ab dem 11. Juli  in Originalfassung in spanischen Städten wie Madrid und Alicante zu sehen

Zwei Leben

Filmdaten
OriginaltitelZwei Leben

ProduktionslandDeutschlandNorwegen
OriginalspracheDeutschNorwegisch,EnglischRussisch,Dänisch
Erscheinungsjahr2012
Länge97 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieGeorg Maas,
Judith Kaufmann
DrehbuchGeorg Maas,
Christoph Tölle,
Ståle Stein Berg,
Judith Kaufmann
ProduktionAxel Helgeland,
Rudi Teichmann,
Dieter Zeppenfeld
MusikChristoph Kaiser,
Julian Maas
KameraJudith Kaufmann
SchnittHansjörg Weißbrich
Besetzung










Zwei Leben ist ein deutsches und norwegisches Filmdrama aus dem Jahr 2012, das auf eine wahre Begebenheit anspielt.Der Film basiert auf dem bisher unveröffentlichten Roman Eiszeiten von Hannelore Hippe. Während Zwei Leben in Norwegen bereits im Oktober 2012 Premiere feierte, erschien er in Deutschland fast ein Jahr später. Der Film wurde als deutscher Beitrag für den Oscar eingereicht, aber bei den Nominierungen für die Kategorie Bester fremdsprachiger Film nicht berücksichtigt.

Handlung

In der Nähe vom norwegischen Bergen lebt in einem Holzhaus an einem Fjord das Ehepaar Katrine und Bjarte Myrdal gemeinsam mit der studierenden Tochter, die inzwischen selbst ein Baby hat, und ihrer Großmutter glücklich zusammen. Beim Mauerfall 1990 jedoch dreht sich das Geschehen, als ein junger Anwalt aus Deutschland bei ihnen aufkreuzt: Demnach soll Katrine die Tochter eines deutschen Wehrmachtssoldaten sowie einer Norwegerin sein, die als ein Besatzungskind von den Nationalsozialisten aus Lebensborn-Heime nach Deutschland verschleppt worden sei. Mit 20 Jahren floh Katrine aus der DDR nach Norwegen, um ihre Mutter zu suchen. Der Anwalt will nun, dass Katrine als Zeugin bei einer Anhörung aussagt, um Wiedergutmachung zu erhalten. Sie jedoch lehnt zunächst ab, um vorgeblich ihre Mutter Åse vor erneutem Gerede zu schützen. In Rückblenden wird die Geschichte Katrines erzählt, in der der Zuschauer erkennt, dass ihre wahre Identität eine andere ist und dass sie eher eine Mittäterin als ein Opfer ist.

Hintergrund

Historische Bezüge

In den Jahren 1940 bis 1945 gab es zahlreiche norwegische Frauen, die vor allem nach dem Krieg als sogenannte Tyskertøser verunglimpft wurden, weil sie eine Beziehung mit Soldaten aus Deutschland hatten, aus denen Schätzungen zufolge etwa 11- bis 12.000 Kinder, sogenannte Tyskerbarna, hervorgingen. Von den Nationalsozialisten begrüßt, richtete die SchutzstaffelKinderheime ein, um das „germanische Erbgut“ zu „fördern“. Zwischen 1943 und 1945 wurden 250 von diesen Kindern aus den Heimen nach Deutschland in ein Kinderheim verschleppt; die meisten im heutigen Sachsen.
Die Drehbuchautoren besuchten zahlreiche Personen, die als Kinder nach 1945 nach Deutschland verschleppt worden waren. Von ihnen kannten die wenigsten ihre leiblichen Eltern, sie wuchsen zum Großteil bei Pflegeeltern oder Kinderheimen in der DDR auf. Viele erfuhren, dass sie Eltern in Norwegen hatten, und wollten, als sie Volljährigkeit erlangten, nach Norwegen reisen. Die Behörden jedoch behinderten die Ausreise. Als die Stasi davon erfuhr, wurden Kinder unter der Bedingung in den Westen gelassen, dass sie dort als Spione für sie tätig werden.
In den 1960er und 1970er Jahren wurden so DDR-Agenten vom Osten via Norwegen auch in die Bundesrepublik geschleust. Als bekanntester Fall gilt der Fall Ludwig Bergmann. Ein Spion namens Hempel wurde, als Sohn getarnt, bei dessen Familie in Haugesund eingeschleust. Bergmann selbst, der seine Familie nicht kannte, erfuhr die Geschichte erst im Alter von beinahe 60 Jahren, als er mit Angehörigen zusammentraf.
Quelle: Wikipedia
Der Trailer zum Film

Worin bestand eigentlich das Programm "Lebensborn"?. Im Folgenden, eine  ZDF-Dokumentation zu diesem Thema


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