“Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut.
Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt.
Früher waren sie Kinder,
dann wurden sie Erwachsene,
aber was sind sie nun?
Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.”
Erich Kästner

Montag, 14. Januar 2013

Noch mehr deutsche Filme in Albacetes Filmothek + Filmabschnitte


UNA CANCIÓN.... LILI MARLEEN (Lili Marleen, 1981)

JUEVES 17 Enero - 22,15 h
Ciclo FASSBINDER: SELECCIÓN
VOSE / Color / Digital
Nacionalidad: Alemania
Duración: 117 minutos
CON LA COLABORACIÓN DE GOETHE INSTITUT MADRID 

lili_marleen_una_cancion_lili_marlen-175466948-large.jpg
Lili Marleen  (Filmabschnitt)




Filmdaten

Originaltitel Lili Marleen

Produktionsland BRD

Originalsprache Deutsch

Erscheinungsjahr 1981

Länge 120 Minuten

Regie Rainer Werner Fassbinder

Drehbuch Rainer Werner Fassbinder

Besetzung
Hanna Schygulla: Willie

Giancarlo Giannini: Robert Mendelsson

Mel Ferrer: David Mendelssohn u.a. 

Lili Marleen ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder, der im Jahr 1981 veröffentlicht wurde. Das Drehbuch entstand unter Verwendung des Romans Der Himmel hat viele Farben von Lale Andersen. Gemäß Lale Andersens letztem Ehemann Artur Beul hat die Filmhandlung mit ihrem wirklichem Leben jedoch nicht viel gemeinsam.

Handlung

Der Film spielt zur Zeit des Dritten Reichs und handelt von der Liebe zwischen der deutschen Sängerin Willie Bunterberg und dem jüdischen Schweizer Komponisten Robert Mendelsson (als Vorlage dient hier Rolf Liebermann), der aktiv als Mitglied einer Untergrundgruppe versucht, deutschen Juden, Flüchtlingen vor dem Nazi-Regime, zu helfen. Als er Willie anbietet, mit ihr zusammen Widerstand und Hilfe zu leisten, befürchtet Roberts wohlhabende und einflussreiche Familie, dass auch Willie eine Nationalsozialistin sei und so ein Risiko für ihre Fluchthilfe darstellen könnte.
Eines Tages hilft Willie Robert dennoch, muss allerdings in Deutschland bleiben, da die Schweiz ihr die Wiedereinreise auf Betreiben von Roberts Vater verwehrt. Willie wird in Deutschland vom NS-Kulturbeauftragten Henkel groß herausgebracht mit dem Soldatenlied Lili Marleen, sie wird reich und berühmt, das Lied wird täglich für die Soldaten gespielt. Sie kann Robert niemals vergessen und auch der sehnt sich weiter nach Willie. Als er Willie besuchen will, wird er festgenommen. Sie nimmt daraufhin Kontakt zu einer Untergrundgruppe in Berlin auf und schickt heimlich Fotos von Konzentrationslagern in die Schweiz, die später Robert zur Freilassung verhelfen.
Willie und Robert werden sich bis zum Ende des Kriegs nicht wiedersehen. Auch danach gibt es kein glückliches Ende für das Liebespaar, da Robert inzwischen Myriam geheiratet hat und als Dirigent Erfolge feiert.



QUERELLE (1982)

JUEVES 24 Enero - 20,15 y 22,15 h
Ciclo FASSBINDER ESENCIAL
VOSE / Color / 35 mm 
Nacionalidad: Alemania
Duración: 115 minutos

querelle-936390626-large.jpg

Filmdaten
Originaltitel Querelle
Produktionsland Deutschland, Frankreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Rainer Werner Fassbinder,Burkhard Driest
Produktion Michael Fengler, Michael McLernon, Renzo Rossellini,Dieter Schidor, Christian Zertz,Daniel Toscan du Plantier
Musik Peer Raben, Jan Jankeje
Kamera Xaver Schwarzenberger
Schnitt Juliane Lorenz, Franz Walsch
Besetzung

Brad Davis: Querelle
Franco Nero: Lieutenant Seblon
Jeanne Moreau: Lysiane
Laurent Malet: Roger Bataille
Hanno Pöschl: Robert/Gil
Günther Kaufmann: Nono
Burkhard Driest: Mario u.a.


Deutsch-französischer Spielfilm. Er wurde 1982 von Rainer Werner Fassbinder gedreht und basiert auf dem Roman Querelle (Originaltitel: Querelle de Brest) von Jean Genet.


Als der windige Matrose Georges Querelle mit seinem Schiff Vengeur in Brest ankommt, besucht er das Bordell Feria, das von Lysiane, der Geliebten von Querelles Bruder Robert, geleitet wird. Querelle ermordet Vic, der Komplize bei seinem Drogenschmuggel war. Durch Roger lernt er dessen Geliebten Gil kennen, der seinen Arbeitskollegen Theo ermordet hatte und nun vor der Polizei auf der Flucht ist. Querelle und Gil verlieben sich; jedoch schiebt Querelle seinen Mord an Vic Gil in die Schuhe und liefert ihn der Polizei aus.
Handlung 
Erwähnenswert sind die Beziehungen Querelles zu Lysianes Mann Nono (Norbert), der Kneipier im Feria ist. Ebenso hat Querelle eine Beziehung zu Mario, einem Polizisten und gegen Ende auch mit Leutnant Seblon, dem er als Bursche auf dem Schiff dient.
Rezeption 
Fassbinder bleibt in seinem Film sehr nah an der Romanvorlage. Anders als im Buch zeichnet Leutnant Seblon seine geheimen Tagebucheintragungen mittels Sprachrekorder auf.

Fassbinders letzter Film gilt als schwer zugänglich, nicht zuletzt deshalb, weil er die Beziehungen der Protagonisten und deren interne Machtspiele zum Teil genau so freizügig darstellt, wie es Genet in seinem Buch tut.

Auszeichnungen 
1983 wurde der Film für die schlechteste Filmmusik und den schlechtesten Song für die Goldene Himbeere nominiert. Erster Tango von Jan Jankeje, & Bireli Blues.



Todos nos llamamos Alí

Hier könnt Ihr Euch einen Filmabschnitt anschauen:



Angst essen Seele auf


F
ilmdaten
Originaltitel Angst essen Seele auf
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1974
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK ab 12
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Rainer Werner Fassbinder
Produktion Rainer Werner Fassbinder
Musik Rainer Werner Fassbinder
Kamera Jürgen Jürges
Schnitt Thea Eymèsz

Besetzung

Brigitte Mira: Emmi Kurowski
El Hedi ben Salem: Ali
u.a.


Handlung

Emmi Kurowski, eine verwitwete Putzfrau jenseits der 60, betritt eine orientalische Bar in München – teils, weil es regnet, teils aus Neugier, woher die Musik stammt. Weil er nichts Besseres zu tun hat und von einer Bekannten dazu animiert wird, fordert Ali, ein etwa zwanzig Jahre jüngerer Marokkaner mit mäßig guten Deutschkenntnissen, Emmi zum Tanzen auf. Sie unterhalten sich, er begleitet sie nach Hause, darf sogar bei ihr übernachten. Es entstehen Gefühle zwischen beiden, und trotz beginnender feindseliger Stimmung bei Emmis Kindern, Nachbarinnen und Kolleginnen heiraten die beiden schließlich.

Doch die Widerstände wachsen: Die Nachbarinnen lästern über das ungleiche Paar, die Kolleginnen schneiden Emmi, der Lebensmittelhändler Angermayer weigert sich, die beiden zu bedienen, und Emmis Kinder sind fassungslos – ihr Sohn Bruno zerstört vor Wut sogar Emmis Fernseher. Verzweifelt ob all der Feindseligkeit bricht Emmi bei einem Biergartenbesuch, bei dem sie mit Ali von den Kellnern nicht bedient, sondern nur angegafft wird, in Tränen aus, und beide beschließen, ihre Hochzeitsreise nachzuholen und danach einen neuen Anfang zu wagen.

Und in der Tat sieht nach der Rückkehr die Welt völlig anders aus. Das Paar wird anscheinend akzeptiert, wenn auch aus eigensüchtigen Gründen: Angermayer komplimentiert Emmi wieder in seinen Laden hinein, da er auf den Umsatz, den sie bringt, doch nicht verzichten will; Emmis Kinder brauchen sie als Babysitterin; die Nachbarinnen können einen starken und vor allem belastbaren Mann im Haus gut gebrauchen, und die Kolleginnen finden ein neues Opfer, über das sie sich das Maul zerreißen können, und sie stellen darüber hinaus fest, dass Ali so gar nicht dem Klischee vom schmutzigen, faulen Ausländer entspricht, das sie (und nicht nur sie) im Kopf haben.

Doch mit der scheinbaren Akzeptanz kommen die Probleme zwischen Emmi und Ali auf: Die Atmosphäre zwischen ihnen wird frostiger. Als Emmi anfängt, Ali als nützliches Objekt zu behandeln, anstatt als Menschen mit dem Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Zuwendung, geht Ali wieder häufiger in die Kneipe, in der dieser Film seinen Anfang fand, und holt sich beides von der Wirtin Barbara. Er übernachtet bei ihr und kommt irgendwann überhaupt nicht mehr nach Hause zu Emmi, bis diese ihn an seiner Arbeitsstelle aufsucht. Sie erklärt ihm, dass sie Verständnis für seine Bedürfnisse habe, dass sie ihm seine Freiheiten lassen wolle, aber er doch bitte zurückkommen solle – da bricht Ali zusammen: Im Krankenhaus erläutert ein Arzt, dass Ali ein Magengeschwür hat, wie so viele Gastarbeiter, die unter den schlechten Bedingungen leiden. Da Gastarbeitern aber kein Kuraufenthalt gewährt wird und man nur operieren könne, werde das Geschwür erfahrungsgemäß immer wieder kommen. Emmi weint an Alis Krankenbett.

Keine Kommentare: