Klappentext
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche 
an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch 
Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht 
in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. 
Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben 
nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett 
springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, 
dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, 
treffen sich die beiden 1828 in Berlin.
 
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.10.2005
Rezensent Hubert Spiegel ist von diesem Roman "auf eine so subtile, 
intelligente und witzige Weise" unterhalten worden, wie er es in der 
deutschsprachigen Literatur "kaum einmal" erlebt habe. Doch das ist seinen 
begeisterten Ausführungen zufolge nur einer der vielen lobenswerten Punkte an 
Daniel Kehlmanns "in jeder Hinsicht bemerkenswertem" Roman über die Brüder 
Humboldt und den Mathematiker Friedrich Gauß. Kehlmann gelinge es, in seiner 
"kurzweiligen" Doppelbiografie viele Themen zu vereinen, etwa die Frage nach dem 
Zeitpunkt, an dem das glanzvolle Projekt der Aufklärung in die "Entzauberung der 
Welt" umgeschlagen sei. Das Schöne an Kehlmanns Ansatz ist für den Rezensenten, 
dass er sich als Leser "mit einem Lächeln" auf diese Frage gestoßen sieht. "Oder 
mit einem Stirnrunzeln. Oder mit einem Seufzer." Neben hoher Kunstfertigkeit 
bescheinigt Spiegel dem Autor außerdem ein humoristisches Talent. Zudem 
beeindruckt ihn, wie elegant Kehlmann dem Nicht-Naturwissenschaftler die 
mathematische Fragestellung von Gauss verständlich zu machen versteht, wie er 
seine Figuren zeichne und die Dialoge führe. Nur eines vermisst der Rezensent, 
und zwar "das Ungebärdige", "Überschießende" Widersprüchliche" und 
"Maßlos-Menschliche großer Kunst", was immer das auch heißen mag. 
 
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